Die Parabel vom störrischen Pferd - Warren Buffet über Private Equity

edes Jahr pilgern viele tausende Investoren und Fans nach Omaha (Nebraska / USA) um bei der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway dabei zu sein. Auch das Team von Ookam Software war in diesem Jahr dort.

Die legendären Investoren Warren Buffett und Charlie Munger stellen sich über mehrere Stunden den Fragen der Teilnehmer und teilen ihre Perspektive über den Unternehmen die zu Berkshire gehören und die Entwicklung der Märkte weltweit.

Warren Buffett konnte in den letzten Jahren keinen größeren Zukauf bekanntgeben, obwohl das Unternehmen über liquide Mittel im Umfang von 85 Milliarden Dollar verfügt. Ein Grund dafür, dass bisher keine weiteren Beteiligungen zustande gekommen sind, liegt im wachsenden Wettbewerb durch Private Equity Investoren.

Insbesondere Charlie Munger ist grundsätzlich eher skeptisch gegenüber Private Equity Investoren, wir er durch folgende Parabel deutlich machte:

Ein Mann hat ein ganz ausgezeichnetes Pferd - leichtgängig, klug und stark. Doch hin und wieder wird es wild, tritt aus, bricht Arme und Beine. Also sucht der Mann Hilfe und geht zum Tierarzt.

Der Tierarzt sagt: “Das ist ein leichtes Problem, da helfe ich gerne”, “Was soll ich tun?” fragt der Mann.

“Ganz einfach”, sagt der Tierarzt, “Wenn es sich das nächste mal eine zeitlang gut verhält, dann verkaufen Sie das Pferd”.

Charlie Munger zeigt hier auf den wahren Kern von Private Equity Geschäfts: Unternehmen werden gekauft, um nach ein paar Jahren zu einem höheren Preis wieder verkauft zu werden.

Dies liegt daran, Private Equity Investoren großteils mit fremden Geld arbeiten und dieses Kapital eben nur für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung steht. Innerhalb dieses Zeitraumes muss dann ein Unternehmen gekauft, optimiert und wieder verkauft werden.

Hinzu kommt, laut dem Vice-Chairmen von Berkshire Hathaway, die Inzentivierung der Investment-Manager. Diese verdienen üblicherweise bei einem positiven Ergebnis viel Geld. Bei einer gescheiterten Investition, die oft zu einem geschwächten Unternehmen führen, sind die wirtschaftlichen Konsequenzen jedoch marginal im Vergleich zu den Konsequenzen für Investoren mit eigenem Kapital.

Als Alternative zu Private Equity stellt Charlie Munger langfristige Investoren wie Berkshire Hathaway dar. Ziel ist nicht der Weiterverkauf mit großem Risiko sondern die nachhaltige Beteiligung mit geringerem Risiko für das Unternehmen und die Belegschaft,

Geringeres Risiko und langfristige Perspektive heißt jedoch, dass Berkshire Hathaway oftmals den Unternehmern geringere Preise für Ihre Unternehmen bieten kann, als die spekulativen Private Equity Investoren. Gründer und Gesellschafter müssen sich also entscheiden, welches Risiko Sie Ihrem Lebenswerk aussetzen möchten.